Erste Rezension des Magazins Sonah
Bildnachweis: WFG
Mit dem neuen Magazin "Sonah - Das Saarland und die Region neu entdecken" ist der jungen Herausgeberin, Verlagsinhaberin und Start-Up-Unternehmerin Anika Meyer ein edel aufgemachtes Medium gelungen, welches sich in der gesamten Aufmachung von ähnlichen Magazinen in vielfältiger Weise wohltuend abhebt.
Dies gilt sowohl für das modern entworfene Layout, die hohe Qualität des Bildmaterials, die interessanten, flüssig geschriebenen und gut recherchierten Texte, aufgeteilt in jeweils zwei Spalten und deshalb übersichtlich und angenehm zu lesen. Aber auch für den anspruchsvollen Druck. Für die Bindung hat Anika Meyer übrigens eines der besten Verfahren gewählt, nämlich das so genannte "Lumbecken". Hierbei werden die einzelnen Blätter aneinander geklebt und ohne Fadenheftung gebunden. Druckwerke mit dieser Bindungstechnik sind zum Aufbewahren beziehungsweise zum Sammeln gedacht, nicht zur späteren Entsorgung im Altpapier.
Der Anspruch, nämlich das Saarland und die Region neu entdecken, erfüllt durchaus die Erwartungen der Leserin oder des Lesers. Gegenüber vergleichbaren Veröffentlichungen in Magazin-Form hat Anika Meyer hier ein Alleinstellungsmerkmal gesetzt. Sie bleibt sich und ihrer Devise inhaltlich treu. Alle Orte, die es zu besuchen lohnt, sind in der Großregion Saar-Lor-Lux oder der neu geschaffenen französischen Regiom Grand-Est bequem zu erreichen, als Tages- oder Wochenendausflug. Gut und übersichtlich die Aufteilung in Rubriken, die dem ab der Kultur, der Historie oder dem Genießen Interessierten Empfehlungen geben. Die inhaltliche Aufteilung dieser Rubriken: "Damals und Heute", "Land und Leute" mit den Untertiteln "So nah genießen", "So nah Entdecken und Erleben" und die Seiten "Haus und Garten".
Verständlich, dass manche Ziele bereits durchaus bekannt sind, allerdings für viele Besucherinnen und Besucher nur oberflächlich. In "Sonah" tauchen Anika Meyer und ihr Team jedoch ein gutes Stück tiefer. Dies wiederum entspricht dem Anspruch "Neu entdecken". Man sieht bereits manch' Bekanntes mit anderen Augen, erfährt Wissenswertes über die Historie oder die Entwicklung. Dies in Bild und Text in möglichst komprimierter Form wiederzugeben, erfordert eine gründliche Recherche. Beispielsweise der ausgezeichnet verfasste Artikel über die französische Nationalheldin Jeanne d'Arc, ein toller Geschichtsunterricht in Erzähl-Form mit interessanten Aspekten aus ihrem Privatleben, dem damaligen politischen Umfeld und nicht ausschließlich historischen Fakten. Bleiben wir kurz im Nachbarland Frankreich, in Lothringens Böden, die Trüffeln. Ihre Entdeckung, die Vielfalt der Arten und was der Großmeister der Trüffelbruderschaft über ihre Entdeckung und Geschichte erzählt, dürfte für jeden Gourmet lesenwert sein. Ein Besuch in seinem "Kellerlädchen" lohnt bestimmt.
Vergessen wir nicht das Saarland, unsere Heimat. Hier berichtet "Sonah" unter anderem nicht nur ausführlich über die Entstehung neuer Landschaften und neuem Leben auf den vormals industriell geprägten Flächen des Saarkohlewaldes, sondern auch über die gesunden und besonderen Öle der Bliesgau Ölmühle mit ihren Raritäten oder das alte Bauernhaus in Habach. Angereichert wird "Sonah" mit in Vergessenheit geratenen oder aktuellen Rezept-Tipps und besonderen Veranstaltungshinweisen.
Fazit: "Sonah" ist lesenswert und jede Ausgabe sollte gesammelt werden, um wieder auf bereits gelesene Ausflugsziele in unserer direkten Umgebung zurückgreifen zu können. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass die jeweiligen Artikel keine bezahlten PR-Texte widerspiegeln und somit das Vertrauen der Leser verdienen. Glaubwürdigkeit wird großgeschrieben in diesem gelungenen Magazin, das hoffentlich Bestand haben wird. Übrigens eignen sich manche Artikel durchaus zum Einsatz im Unterricht von Schulen. Aller Anfang ist mühsam. Anika Meyer hat einen nachhaltigen Erfolg verdient.
Theo Feth
Redakteur (DJV)